Notgemeinschaft Nordhorn-Range

Notgemeinschaft prüft eigene Klage gegen Nordhorn-Range

Beitrag vom 21.05.2010

Vorstandssprecher sieht nach Gespräch mit Anwalt aus Wittstock „gute Chance“ – Bürgerinitiative wirbt um Spenden

tk Nordhorn. Die Klagen der Kommunen gegen den Bombenabwurf- und Schießplatz Nordhorn-Range werden nur zögerlich bearbeitet. Das berichtete Detlef Rüger, Vorstandssprecher der Notgemeinschaft Nordhorn-Range, in der Mitgliederversammlung der Bürgerinitiative im Jugendhaus des SV Vorwärts. Nach seinen Gesprächen mit Dr. Reiner Geulen, dem Rechtsanwalt der Wittstocker Bürgerinitiative „Freie Heide“, die eine Wiederinbetriebnahme des geplanten „Bombodroms“ auf juristischem Wege verhinderte, sieht die Notgemeinschaft nach den Worten Rügers aber gute Chancen, ein eigenes Klageverfahren einzugehen. Die Mitglieder beauftragten einstimmig den Vorstand der Notgemeinschaft, diesen Weg eingehend zu prüfen.

Vorstandsmitglied Wilhelm Jessing ordnet den endgültigen Verzicht der Bundeswehr auf Wittstock als ein wahltaktisches Manöver der Politik ein. Auch bei der Notgemeinschaft habe es zahlreiche Politikerbesuche im Vorfeld der Bundestagswahl 2009 gegeben. „Noch nie war das Interesse an der Bürgerinitiative so groß, aber genauso leer wie immer waren auch die Versprechen“, kritisierte Jessing: „Alle sagten zu, die Notgemeinschaft nach den Wahlen noch vor Weihnachten nach Berlin einzuladen. Nicht ein einziger Brief ist bisher eingegangen.“

Als eine herausragende Protestaktion der Notgemeinschaft bewertete Jessing die Sperrung der Range-Brücke in Klausheide, bei der zahlreiche Teilnehmer „endlich wieder auf die Straße“ gekommen seien. Die Beteiligung an der gemeinsamen Demonstration mit den Gegnern des Flughafens Twente im November vergangenen Jahres habe jedoch stark unter dem schlechten Wetter gelitten.

Im Kassenbericht stellte Eckhard Jürriens fest, dass einige Städte und der Landkreis Grafschaft Bentheim die Zuschussanträge der Notgemeinschaft positiv aufgenommen hätten und dadurch etwas Geld in die fast leere Kasse gespült wurde. Die Resonanz aus dem Emsland sei dagegen „eher leiser“ gewesen. Der Kassenwart warb gleichzeitig um Spenden auf das Konto 1214 bei der Kreissparkasse, um weitere Aktionen planen zu können und für die mögliche eigene Klage entsprechend liquide zu sein. Eine Spendenquittung könne der als gemeinnützig anerkannte Verein ausstellen.

Für seine langjährige Vorstandsarbeit wurde Hans Bonke, der mit 86 Jahren aus der aktiven Beiratsarbeit verabschiedet wurde, in der Mitgliederversammlung geehrt. Bonke wurde als „ein Kämpfer der ersten Stunde“ gewürdigt, als „ein nicht müde werdender Aktivist bei der Widerstandsarbeit“. Lange habe er sich auch dadurch ausgezeichnet, dass er unermüdlich das notwendige Geld zusammen „bettelte“, das die Notgemeinschaft für Klagen benötigte. Bei den Vorstandsneuwahlen wurde Lars Naber für Bonke nun in den Beirat gewählt, aber betreut auch die neue Homepage der Notgemeinschaft, die von ihm entwickelt und erstellt wurde. Unter der Adresse „www.nordhorn-range-muss-weg.de“ werden ab sofort auch alle aktuellen Termine und Informationen ins Netz gestellt.