Notgemeinschaft Nordhorn-Range

Neue Mahnsäule gegen Nordhorn-Range wird aufgestellt

Beitrag vom 05.05.2010

„Arbeitskreis Frieden“ und „Nooit meer“ laden zu Gedenkveranstaltungen am 8. Mai ein – Abends Chorkonzert im KTS

gn Nordhorn. Eine neue Mahnsäule gegen die bestehenden Bombenabwurfplätze in Deutschland sowie gegen Krieg und Gewalt wird am 8. Mai ihrer Bestimmung übergeben. Dazu laden der „Arbeitskreis Frieden“, „Nooit meer/Nie wieder“, die „Initiative GeRecht“ und der „Ökumenische Arbeitskreis Frieden“ (Fachgruppe Frieden und Sicherheit) zum Tag des Gedenkens an das Ende des 2. Weltkrieges und der Befreiung vom Faschismus um 11.30 Uhr an die Parkpalette neben dem VVV-Turm ein. Die neue Mahnsäule wird auf der Grünanlage an der Firnhaberstraße/Seeuferstraße die alte Holzskulptur ersetzen, die marode ist.

Bei der kleinen Feierstunde zur Übergabe der Mahnsäule sprechen unter anderem Bürgermeister Meinhard Hüsemann, Gudrun Möller-Wiegand („Arbeitskreis Frieden“), Dr. Kirsten Tackmann (Bürgerinitiative „Freie Heide“ und MdB Die Linke) und Reinhard Prüllage. Von der BI „Freie Heide“ werden vier Vertreter erwartet.

Abends um 19 Uhr richtet „Nooit meer“ dann die traditionelle Gedenkveranstaltung zum Kriegsende und Tag der Befreiung im „Schwarzen Garten“ aus. Hier sprechen unter anderem Vertreter von „Nooit meer“ und Bürgermeister Hüsemann. Ein Chorkonzert von „La Lega“ mit Liedern gegen den Krieg und dem „Ernst-Bloch-Chor“ mit dem „Prinzip Hoffnung“ gibt es anschließend um 20 Uhr im KTS.

Der „Arbeitskreis Frieden“ und die Stadt Nordhorn hatten die erste Mahnsäule 1997 von der Bürgerinitiative „Freie Heide“, die mittlerweile erfolgreich die Wiederinbetriebnahme des „Bombodroms“ bei Wittstock (Brandenburg) durch die Bundeswehr verhindert hat, geschenkt bekommen. Schon diese Holzskulptur richtete sich damals in ihrer Form gegen die bestehenden Bombenabwurfplätze in Deutschland, gegen Krieg und Gewalt. Im Laufe der Jahre hat die Säule unter der Witterung stark gelitten, deshalb bemühten sich die Mitglieder des Arbeitskreises um Ersatz. „Denn bisher ist noch nicht abzusehen, dass der Bombenabwurfplatz Nordhorn-Range geschlossen wird, trotz der Gefahren für die hiesige Bevölkerung“, heißt es dazu vom Arbeitskreis.

Die Bemühungen des Arbeitskreises, einen Ersatz für die erste Säule zu beschaffen, waren zunächst vergebens. Unter anderem wurden Anträge auf eine finanzielle Unterstützung von der Stadt abgelehnt. Doch nun stellte der Holzbildhauer Wolfgang Dicks zum zweiten Mal eine ebenbürtige Mahnsäule her und übergibt sie auch dieses Mal kostenlos. Es ist die 13. Mahnsäule, die der Holzbildhauer für die „Freie Heide“ geschnitzt hat.

Der BI „Freie Heide“ war es gelungen, in der Kyritz-Ruppiner Heide nach vielen Aktionen mit großer Beteiligung der Bevölkerung und gerichtlichen Erfolgen das „Bombodrom“ zu verhindern. In Nordhorn wird seitdem befürchtet, dass dadurch verstärkt auf Nordhorn-Range geübt wird und die Belastungen durch den Fluglärm zunehmen. „Nur dadurch bekommen wir den Luft-Boden-Schießplatz Nordhorn-Range nicht weg“, heißt es aus dem Arbeitskreis, der jegliche Kriegsvorbereitungen und Krieg ablehnt und die „zweifelhafte Bündnistreue“ Deutschlands mit dem Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan, der vor allem die Zivilbevölkerung Todesgefahren aussetze, scharf kritisiert.

Die Mahnsäule richtet sich mit dem Motto „Nicht hier und nicht anderswo“ gegen jegliche „Kriegsübungsplätze“. Zudem greift es das Zitat „Rüstung tötet ohne Krieg“ von Dorothee Sölle auf. Denn deutsche Waffen, so gibt der Arbeitskreis zu bedenken, seien weltweit bei kriegerischen Auseinandersetzungen beteiligt und „Deutschland ist fast Weltmeister im Waffenexport“.

ordhorns „Arbeitskreis Frieden“ arbeitet seit Gründung der „Freien Heide“ eng mit der Initiative zusammen. Beide Gruppen fühlen sich nach eigener Darstellung als Teil der weltweiten Friedensbewegung: „Wir leben jetzt in einer Zeit, da die Forderung nach einer friedlichen Politik immer dringlicher wird und damit auch die Schließung vom Kriegsübungsplatz Nordhorn-Range. Die neue Mahnsäule soll eine stetige Mahnung sein, diese Forderung nicht zu vergessen.“