Beitrag vom 03.12.2009
gn Nordhorn. In einem Offenen Brief haben sich die Leitungsgremien des katholischen Dekanats Grafschaft Bentheim an den niederländischen Ministerpräsidenten Balkenende, Bürgermeister den Oudstede aus Enschede und die Planungsgesellschaft Vliegwiel Twente Maatschappij (VTM) gewandt, um gegen den Ausbau des Twenter Flughafens zu protestieren.
„Die geplanten zivilen (Airport Twente) und die bereits vorhandenen militärischen Flugkorridore (Nordhorn-Range) gefährden in nicht akzeptabeler Weise die Bevölkerung in der Grafschaft Bentheim. Sie stellen eine Gefahr für Leib und Leben der Menschen dar. Sie gefährden die Sicherheit der Kirchen und kircheneigenen Gebäude und stören das Versammlungs- und Eigentumsrecht der Kirchengemeinden in nicht vertretbarem Maße. Der zu erwartende Lärmpegel stellt eine Belastung dar, die aus kirchlicher Sicht nicht hinnehmbar ist. (...) Gefährdet sind Gottesdienstabläufe, Bestattungsfeiern auf Friedhöfen, Kindertagesstättenbetrieb“, heißt es unter anderem in dem von Dechant Gerhard Voßhage und Elisabeth Rieke-Neitzel von der Dekanatsarbeitsgemeinschaft der Pfarrgemeinderäte unterzeichneten Brief. Weiter schreiben Voßhage und Rieke-Neitzel: „Daher solidarisieren wir uns mit den betroffenen Menschen in unserem Dekanat, mit dem Landkreis Grafschaft Bentheim und seinen Kommunen und allen Menschen guten Willens. Mit ihnen lehnen wir die geplante zivile Nutzung des Airport Twente als Regionalflughafen ab.“
Die Vertreter der Pfarrgemeinderäte in der Grafschaft fordern ebenso wie die Priester, Diakone und Laien im Pastoralen Dienst der katholischen Kirche „die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft, besonders die niederländische Reichsregierung in Den Haag nachdrücklich auf, unserer Bevölkerung keine neuen Lasten aufzubürden.“ Dabei beziehen sie sich auf grundlegenden Gedanken des II. Vatikanischen Konzils, das das Teilen von „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute“ als die Aufgabe der Kirche in der Welt beschreibt.
