Notgemeinschaft Nordhorn-Range

Jung bleibt hart: Bundeswehr hält an der Range „dauerhaft“ fest

Beitrag vom 22.07.2009

Steinecke und Will kündigen Widerstand an und rufen die Bürger in der Grafschaft und im Emsland zum Protest auf

tk Berlin/Nordhorn. Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) bleibt hart und hält unbeirrt an Nordhorn-Range fest: In einem Schreiben an den Grafschafter SPD-Bundestagsabgeordneten Dieter Steinecke macht Jung unmissverständlich klar, auch nach dem Verzicht der Bundeswehr auf das „Bombodrom“ in Wittstock dauerhaft an den Luft-Bodenschießplätzen Nordhorn-Range und Siegenburg festhalten zu wollen. Steinecke und der Grafschafter SPD-Landtagsabgeordnete Gerd Will geben sich mit dieser unnachgiebigen Haltung jedoch keineswegs zufrieden und rufen die Menschen der Region zum Protest auf.

„Bundesverteidigungsminister Jung ist wortbrüchig geworden!“ Mit diesem Vorwurf fassen Steinecke und Will in einer Erklärung die neueste Entwicklung zusammen. Die beiden SPD-Politiker hatten den Minister am 25. Juni in einem Schreiben aufgefordert, Nordhorn-Range so schnell wie möglich zu schließen, nachdem dieser die Pläne für den Übungsplatz bei Wittstock fallen gelassen hatte. Jungs Antwort sorgt nun bei beiden Abgeordneten für Entsetzen – vor allem seine Feststellung, dass die Möglichkeit zur Nutzung der Range „dauerhaft erhalten bleiben muss“.

„Wir lassen uns so nicht einfach abspeisen. Denn es geht um die Sicherheit aller Menschen in unserer Heimat“, kommentieren die beiden Grafschafter Politiker die Haltung des Verteidigungsministers und kündigen „erbitterten Widerstand“ an: „Der Minister hat immer wieder angekündigt, den Betrieb auf Nordhorn-Range zu reduzieren. Jetzt ist klar, dass diese Worte nichts wert waren!“

Dieter Steinecke und Gerd Will wollen nun Unterschriften sammeln und rufen die Menschen in der Grafschaft und dem Emsland zum Protest auf: „Wir haben eindrucksvoll vorgeführt bekommen, wie wirksam der engagierte und ausdauernde Widerstand der Bevölkerung in Mecklenburg und Brandenburg gegen den Platz bei Wittstock war. Spätestens jetzt müssen auch bei uns Männer, Frauen und Kinder klar und deutlich dafür demonstrieren, dass auch sie vor Lärm und Gefahr geschützt werden müssen!“

In seinem Antwortschreiben berichtet Jung, dass derzeit eine Verlagerung von Übungsmöglichkeiten ins Ausland geprüft werde. Eine konkrete Aussage sei zurzeit allerdings noch nicht möglich. Der Verteidigungsminister versichert jedoch, dass es eine Erhöhung der Übungstätigkeit über das im aktuellen Nutzungskonzept für die Luft-Boden-Schießplätze Nordhorn und Siegenburg festgelegte Niveau hinaus als Folge der Aufgabe Wittstocks nicht geben werde.