Notgemeinschaft Nordhorn-Range

Fragen an die Landratskandidaten: Was bleibt zu tun, um eine Schließung der Range zu erreichen?

Beitrag vom 26.08.2011

GN-Leser stellen Fragen an die Landratskandidaten Daniela De Ridder und Friedrich Kethorn


Daniela De Ridder: Die Nordhorn Range ist unbedingt zu schließen: Der Weiterbetrieb des Luft-/Boden-Schießplatzes Nordhorn nach der Nichtinbetriebnahme des Platzes Wittstock ist nicht sinnvoll. Dem gegenüber stehen nur geringe Vorteile für die Luftwaffe, denn der Platz bietet nur eingeschränkte Übungsmöglichkeiten, die insbesondere auch nicht mit den heutigen Einsatzszenarien übereinstimmen.

Die dichte Besiedlung in unmittelbarer Nähe wiederum führt zu einer hohen Belastung für die Bewohner. Zusätzlich ist der Standort des Atomkraftwerks Lingen in der Anflugschneise ein schwerlich akzeptables Risiko.

Deshalb sage ich: Gleiches Recht für alle! Wer das „Bombodrom“ in Wittstock nicht in den Schießbetrieb mit einbezieht, um eine gerechte Verteilung der Belastung herbeizuführen, muss auch Nordhorn-Range schließen.

Trotz des zähen Widerstandes der Bundesregierung gegen eine Schließung der Nordhorn Range sind die Bemühungen um eine Schließung zu verstärken.

Ich erwarte, dass die im Bundestag anhängige Petition zur Schließung der Range von den Regierungsfraktionen FDP und CDU endlich ernst genommen wird und endlich Erfolg hat.

Ich unterstütze daher auch die Klage des Landkreises und der betroffenen Gemeinden gegen die Range. Entscheidend bleibt beim Kampf um die Schließung der Range aber auch die Unterstützung der Politik durch die betroffene Bevölkerung in der Grafschaft und im Emsland.


Friedrich Kethorn: Der Luft-/Bodenschießplatz Nordhorn-Range ist trotz vielfältiger landes- und lokalpolitischer Bemühungen und Initiativen nach wie vor Wirklichkeit. Zwar sind Erleichterungen und Lärmsenkungen erfolgt – doch die endgültige Schließung des Platzes konnte bisher nicht erreicht werden. Auch in Zukunft werde ich mich für die Schließung des Platzes einsetzen, denn die hier lebenden Menschen haben jahrzehntelang die Belästigungen ertragen.

Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie alles unternimmt, um eine Gleichbehandlung mit dem Schießplatz in Wittstock zu vollziehen. Man kann nicht auf Wittstock verzichten und die Range beibehalten, wenn in beiden Fällen gleiche bzw. ähnliche Argumente gelten. Ferner birgt die räumliche Nähe zum Kernkraftwerk Lingen durchaus zusätzliches Gefahrenpotenzial. Desweiteren ist eine Klage der umliegenden Kommunen aus dem Jahre 2008 beim OVG Lüneburg anhängig, über die noch nicht entschieden worden ist.

Eine von mir und weiteren Bürgern eingereichte Petition mit dem Ziel der sofortigen Schließung der Range wird im Petitionsausschuss des Bundestages beraten. Eine Delegation des Ausschusses hat sich im November 2010 vor Ort umfassend über die tatsächliche Situation informiert sowie sich ein Bild über die vom Übungsbetrieb ausgehenden Belastungen verschafft. Eine Entscheidung ist bis heute leider nicht gefallen, die ich nunmehr erwarte. Ich möchte jeden „Strohhalm“ nutzen – den administrativen, den gerichtlichen und den politischen -, der zum Ziel führt: Schließung der Range.