Notgemeinschaft Nordhorn-Range

„Flughafen bringt Lärm und Gefahr“

Beitrag vom 02.07.2009

Kethorn: Kreis wird sich ins Verfahren einschalten – Steinecke: Noch mehr Fluglärm

rm Nordhorn. Auch am Tag nach der offiziellen Bekanntgabe schlagen die niederländischen Flugplatzpläne auf deutscher Seite hohe Wellen. Nach den bisher vorliegenden Informationen würde vor allem der Raum Nordhorn/Brandlecht/Engden/Hestrup/Isterberg massiv vom An- und Abflugverkehr des geplanten Flughafens betroffen. In diesem nordöstlichen Anflugdreieck müssten anfliegende Maschinen bis auf 600 Meter Flughöhe sinken und die Anfluglinie zur Landebahn „06-24“ des „Airport Twente“ ansteuern. Die Niederländer rechnen einerseits mit bis zu 1,2 Millionen Fluggästen, sprechen aber andererseits nur von „durchschnittlich einer Flugbewegung pro Stunde“.

„Es ist schon merkwürdig, das der Landkreis Grafschaft Bentheim bisher an den Planungen überhaupt nicht beteiligt worden ist“, kritisiert Landrat Friedrich Kethorn. Der Kreis werde aber die heute beginnende öffentliche Auslegung der Planunterlagen nutzen, um sich in das Genehmigungsverfahren einzuschalten. „Wir werden uns die Planunterlagen ganz genau ansehen“, verspricht der Landrat, „und dazu eine fundierte, ausführliche raumordnerische Stellungnahme abgeben.“ Raumordnung, so Kethorn, sei grundsätzlich grenzübergreifend.

Der Landrat geht zudem davon aus, dass sich auch die Bundeswehr im Rahmen der Planauslegung zu Wort melden muss. Denn der nordwestliche Anflugraum zum geplanten Flughafen Twente liegt genau im Flug- und Übungsbereich von Nordhorn-Range. Wie das zusammen passt, wissen bisher weder der Landkreis noch die Bundesluftwaffe.

„Dieser Flughafen erhöht zusätzlich zu Nordhorn-Range die Lärmbelastung und das Gefahrenpotenzial in der Grafschaft“, meint der SPD-Bundestagsabgeordnete Dieter Steinecke. „Das bringt weitere Belastungen für eine Region, die auf Fremdenverkehr setzt.“

Die Enscheder Flugplatzpläne seien nicht nur ungünstig für den nur 60 Kilometer entfernt liegenden Flughafen Münster/Osnabrück. Das Vorgehen der Niederländer, ein solches Projekt ohne Beteiligung der deutschen Seite voranzutreiben, passe auch nicht in die Zeit: „Das ist nicht der Europagedanke, den ich vor mir habe.“

Das Land Niedersachsen hat nach Angaben des Verkehrsministeriums in Hannover Bedenken gegen die Flughafenpläne. Wegen der Nähe zum Flughafen FMO stelle sich die Frage, ob das Projekt Sinn mache. Zu den Auswirkungen auf niedersächsische Gemeinden lasse sich noch nichts sagen. Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung sei aber „eine grenzüberschreitende Beteiligung vorgegeben“.