Beitrag vom 15.05.2010
Folge 12: Grafschafter berichten vom Kirchentag
Von Anne Lenkeit, Lea Warrink und Sascha Winkelmann
Ein kleines rotes Sofa auf einer großen Bühne vor der Messehalle A4, ungefähr 150 Meter vom Pressezentrum entfernt. Viele Leute tummeln sich dicht an dicht. Zu wenig Platz für diese großen Menschenmengen.
Nina Hagen, Schauspielerin und Sängerin mit heißem Draht zur Grafschaft Bentheim, besucht den zweiten ökumenischen Kirchentag in München und erzählt den Besuchern aus ihrem Leben. Vor gut einem Jahr ließ sie sich am Israelsonntag in der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde in Schüttorf taufen und wirkt auch heute noch aktiv am Gemeindeleben mit. „Warum gerade Schüttorf?“, mag man fragen. Nina Hagen erzählt von den Anfängen ihrer Bekanntschaft mit dem Schüttorfer Pastor Karl-Wilhelm ter Horst, der sofortigen Sympathie für ihn und der daraus resultierenden Taufe im vergangenen Jahr.
Auch ihre Meinung zum Thema Atomkraft lässt sie nicht unausgesprochen. Sie äußert ihr Unverständnis über die Instandhaltung der Atomkraftwerke und die Tatsache, dass der Bombenabwurfplatz Nordhorn-Range in unmittelbarer Nähe zum Atomkraftwerk Lingen liegt und verweist nachdrücklich auf den tragischen Vorfall in Tschernobyl im Jahr 1986. Sie erhält spontan viel Beifall.
Nach dem Auftritt auf dem Roten Sofa gibt Nina Hagen im Nachbarzelt Autogramme. Wir versuchen, durch den großen Andrang von Fans und Neugierigen zu ihr durchzukommen. Mit Erfolg! Nach zweieinhalb Stunden Warten, bei Nieselregen und kalten 7 Grad ist der Kampf endlich geschafft. Wir stehen vor Nina Hagen! Sie sieht genau so aus, wie wir sie aus den Medien kennen. Ein extravaganter Kleidungsstil, übertriebenes Make-Up und eine schrille Frisur - das ist Nina Hagen! Sie ist sehr offen und nett. Ihre Fans bezeichnet sie als „ihre Geschwister“, für die sie sich viel Zeit nimmt.
„Ohne Liebe kann ich nicht“, erzählt sie uns. „Die Liebe ist das Ein und Alles. Jesus Christus beschenkt uns immer wieder, wenn man an ihn glaubt.“ Wichtige Worte aus dem Munde der Punk-Lady, die einmal dem Hinduismus angehörte. Weiterhin erzählt sie: „Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus, die Liebe brodelt hier nur so über. Einfach Klasse dieser Kirchentag.“
